Das Recht der Privatkopie

nicolaihoene Urheberrecht

Im Urheberrecht gibt es das Recht zur „Privatkopie“. Danach ist es erlaubt, so genannte „Werke“ (also Musikstücke oder Bilder), die man gekauft hat, für sich selber zu kopieren.

Das ist doch selbstverständlich, oder? Nun, ganz so selbstverständlich ist das nicht. Denn nach dem Urheberrecht kann allein der Urheber – also etwa der Komponist oder der Fotograf – bestimmen, was mit seinen Musikstücken oder Bildern passiert. Und dann kann auch der Urheber alleine darüber bestimmen, wo die Werke „vervielfältigt“ (das ist das juristische Wort für „kopiert“) oder „öffentlich zugänglich gemacht“ werden (das ist das juristische Wort für „ins Internet hochgeladen“). Wenn ich nun also eine CD kopiere, vervielfältige ich sie. Eigentlich darf ich das nur, wenn mir der Komponist das erlaubt.

Selbstverständlich werden Privathaushalte nicht kontrolliert, deswegen hat der Gesetzgeber erlaubt, was er nicht verbieten kann. Für den privaten Bedarf ist es also gestattet, Bilder, Zeitungsartikel, CDs oder ähnliches zu kopieren.

Wie die meisten Rechte ist auch das Recht der Privatkopie wieder eingeschränkt: So dürfen nur bis zu sieben Kopien gemacht werden, diese dürfen nur dem privaten Gebrauch dienen, sie dürfen nicht von einer illegal erworbenen Kopie gemacht werden und es darf dabei kein Kopierschutz überwunden werden.

Was ebenfalls nicht erlaubt ist: Die Kopien dürfen nicht ins Internet gestellt werden, denn das wäre die schon erwähnte öffentliche Zugänglichmachung. Dieses Problem tritt meist bei Software auf, mit der Musik heruntergeladen wird, denn die Software bietet die Musik gleichzeitig auch anderen zum Download an. Das Hochladen ins Internet wäre dann nämlich keine Kopie mehr, und so kann es davon keine Privatkopie geben.

Wird das Urheberrecht verletzt, kann der Künstler verlangen, dass das aufhört. Der erste Schritt ist dabei meist eine Abmahnung: Die Abmahnung ist an sich gut gemeint, denn mit ihr soll ein gerichtliches Verfahren vermieden werden – die Abmahnung wird in den letzten Jahren jedoch meist als Bestrafung empfunden, die sie gerade nicht sein soll. Ein paar mehr Informationen zu Abmahnungen finden Sie hier.